Am 26. September besucht eine sechsköpfige Vertretung der GRÜNEN Stemwede das Deutsche Windkraftmuseum (DWM) in Oppendorf. Dabei sind auch wir neu gewählten Ratsmitglieder Uta Gesenhues, Bettina Babina und Björn Babina. Vier DWM-Vertretern empfangen uns und informieren über die laufenden Entwicklungsarbeiten am Standort in der Mühlheide. Friedrich Bosse begrüßt uns als langjähriger Vorsitzender des Museums-Trägervereines. Er hebt hervor, dass die Ursprünge des Museums in Oppendorf bereits auf das Jahr 1998 zurückgehen. Die Aktiven des Trägervereins hätten es sich damals zur Aufgabe gemacht, ausgediente Maschinen aus der Pionierzeit der Windkraftbranche zu sammeln, aufzuarbeiten und im Freigelände des Museums interessierten Besuchern zu präsentieren. Gleichzeitig sollten die Beiträge der ursprünglichen Betreiber und Hersteller dieser Windräder zum Entstehen der Energiewende und der Windkraftindustrie verdeutlicht werden. Ansprechpartner des Museums seien alle interessierten Personen und Gruppen in Stemwede und im Landkreis Minden-Lübbecke gewesen, auch spontane Besucher der Westfälischen Mühlenstraße, die direkt am Museum vorbeiführe. Seit zwei Jahren habe sich das Deutsche Windkraftmuseum in einen Professionalisierungsprozess begeben, der auch vom Berliner Bundesverband Windenergie e.V. (BWE) unterstützt werde. Als Vertreter des Verbandes begrüße er das BWE-Vorstandsmitglied Heinrich Bartelt. Bartelt bedankt sich zunächst bei Ingrid Hacker-Seehaus, der Leiterin des pädagogischen Museumsbeirates für die Kontaktanbahnung zu den lokalenVertretern der GRÜNEN. Er hebt den besonderen Beitrag der grünen Bundespartei in der damals rot-grünen Regierungskoalition hervor, die im Jahre 2000 mit dem „Gesetz zum Vorrang der Erneuerbaren Energien“ den Grundstein gelegt hätten für den weiteren erfolgreichen Ausbau der Wind- und Solarenergie in Deutschland. Da diese Entwicklung zwischenzeitlich ins Stocken geraten sei, seien auch aus Klimaschutzgründen neue Impulse für die Energiewende dringend erforderlich, im lokalen Raum aber auch überregional durch mutige Regierungsentscheidungen.Uta Gesenhues zeigt sich sehr angetan von dem vorgestellten Museumskonzept. Sie begrüßt die Zielsetzung des Museums, unter anderem durch pädagogische Angebote an Kindertagesstätten, in Schulen und im Rahmen von Ferienspielen die nachwachsende Generation für den Klimaschutz und umweltfreundliche Technologien zu sensibilisieren. Aus eigener Erfahrung als Pädagogin könne sie sagen, dass interessante Schulthemen durchaus auch Relevanz erhalten könnten für das Gespräch und das Leben in den Elternhäusern. Björn Babina ergänzt, dass es für die Akzeptanz der Erneuerbaren Energien wichtig sei, dass die umweltfreundlich erzeugten Energien von den Verbrauchern auch direkt vor Ort genutzt werden könnten. Dies sei auch eine Chance für ältere Anlagen, die zum Jahreswechsel aus der bisherigen EEG-Förderung herausfielen. Alle Anwesenden sind sich einig, dass die Politik für den Weiterbetrieb solcher Anlagen dringend Anschlussregelungen schaffen müsse, damit solche betriebsfähigen Maschinen nicht verschrottet werden müssten und dem Klimaschutz damit verloren gingen. Abschließend führt Standorteigentümer Wilfried Winkelmann die Besucher durch das Museums-Freigelände, in dem zahlreiche Pionieranlagen präsentiert werden. Angefangen von einer „Holländer-Modell-Windmühle“, wie sie historisch auch in Oppendorf betrieben worden sei, zeigt Winkelmann zunächst die technischen Grundlagen und Wirkprinzipien der ursprünglichen Windkraftnutzung auf, die von der modernen Windkrafttechnologie aufgegriffen und weiterentwickelt worden seien – mit enormen Innovation in jüngster Zeit. Während die 16 Mühlenheider Bürgerwindräder zum Beispiel jährlich rein rechnerisch in etwa den Strombedarf aller Stemweder Haushalte bereitstellen könnten, könne diese Strommenge heute bereits von einem einzigen modernen Windrad der Fünf-Megawatt-Klasse produziert werden. Die Vertreter der GRÜNEN bedanken sich für die zahlreichen Informationen und bieten an, insbesondere die am Klimaschutz orientierte pädagogische Arbeit des Museums im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.
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